In einem Vortrag mit Prof. Michael Bach von der Uni-Augenklinik Freiburg in der Messmer-Kunsthalle am 2.10.2013 mit dem Thema "Sehphänomene in Alltag, Kunst und Wissenschaft" ging der Wissenschaftler auf einige wichtige Aspekte der Beziehung von Kunst und Sehen ein:
In der Ausstellung seien u.a. eine Reihe von Werken präsentiert worden, die im Kreis der „Op-Art“ anzusiedeln sind: Das heißt, dass sie gezielt mit unserer Wahrnehmung von Formen und Farben spielen würden.
Sehen heißt immer auch Interpretieren, so Bach, denn
erst unser Gehirn konstruiert aus Sinneseindrücken jene Welt, die wir als Ganzes wahrnehmen. Doch manchmal gaukeln unsere Augen – oder besser unser Gehirn – uns etwas vor, dass nicht existiert,
zuweilen sogar überhaupt nicht existieren kann.
Künstler wie Joachim Kaiser, Werner Dorsch, Marisa Ferreira, Ueli Gantner,
Norbert Herrmann (Hervorhebung von N.H.) und Gerhard Hotter nutzen diese Eigenschaften des Wahrnehmungsapparats, um uns zu verblüffen. Michael Bach hat in seinem Vortrag
mögliche Erklärungen geliefert, wieso Auge und Gehirn auf optische „Täuschungen“ hereinfallen und wieso es gar kein Manko ist, dass die Evolution diese Fehler in der Wahrnehmung in Kauf genommen hat.
Alle Wahrnehmungsphänomene kann die Wissenschaft zwar noch nicht erklären, aber die bekannten Prinzipien der optischen Verarbeitung liefern hierfür eine Reihe von
Deutungsansätzen.
Mit Ausstellung und Vortrag wollten die Kunsthalle Messmer und Prof. Michael Bach der
Öffentlichkeit die Berührungspunkte von Bildender Kunst und aktueller sinnesphysio-logischer Forschung aufzeigen und sich diesem spannenden Thema gleichzeitig von künstlerischer und
wissenschaftlicher Seite nähern.
Siehe:
und:
http://www.kunsthallemessmer.de/newsletter-102013/
Norbert Herrmann
11.August 2017