Fotos: Gretel Kawohl,

Norbert Herrmann

DIN A-1 Plakat

Kunst, jenseits von Figuration und klassischer Abstraktion.

 

"Themen meiner Kunst sind nicht spezielle Inhalte, die meines Erachtens sowieso im Rauschen der Ambivalenzen heutiger Kommunikationsformen untergehen und der medialen Bilderflut lediglich beliebige "Künstler-Assoziationen" hinzufügen könnten.

 

Gleichwohl können konstruktive Elemente zur Verdichtung von allgemeinen Eindrücken künstlerisch genutzt werden. Ambivalente Seherfahrungen zielen in meinen Arbeiten darauf ab, eine visuell relativ starke Irritation zu bewirken, die den Verwerfungen und vieldeutigen Optionen unserer Zeit Ausdruck geben.

 

Am Anfang der Moderne beschäftigten sich bekanntlich viele Künstler (und viele tun das auch noch heute) mit der Vermeidung der Beziehung von Figur und Grund in der zweidimensionalen Darstellung des Bildes. Sie wollten so dem Zwang der Perspektive entgehen (siehe Kubismus). Aber auch allein die Farbe hat, wie wir wissen, räumliche Wirkung. Ich gehe den umgekehrten Weg und dynamisiere Figur und Grund unter Einbeziehung der Farbe, nicht zuletzt durch eine manchmal paradoxe Schattengebung, die auf scheinbare, unterschiedliche Lichtquellen indirekt verweisen.

 

Kunststile sind immer auch Antworten auf Herausforderungen ihrer Zeit und häufig gegeneinander gerichtet. In diesem Sinne, verstehe ich meine Kunst als Antwort auf das mystisch raunende, informelle, expressive sowie gegenständliche Kunstgebaren der letzten Jahrzehnte."

 

Im August 2014 in dem

Flyer zur Ausstellung verfasst.

Norbert Herrmann,

geringfügige Korrektur am

09.11.2020