Per WhatsApp, Facebook und Instagram sowie per E-Mail verschickten meine Frau und ich an Freund*innen, Kund*innen und nicht zuletzt an die Verwandtschaft folgenden Text: 

Liebe Leute in Nah und Fern,

der guten Tradition der grafischen Zunft von Norbert treubleibend, verschicken wir auch dieses Jahr eine Grafik, die er gestaltete und die ein politisches Thema - weil wir von Jugend an politisch denken und fühlen - von allgemeinem Interesse aufgreift. Zum Thema schreibt der Historiker Prof. Frank Trentmann im Spiegel Nr. 50 vom 9.12.2023 in seinem Essay "Mehr Empathie wagen":

"Die Bundesrepublik steht auf dem moralischen Prüfstand. Nach dem grauenvollen Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober haben die Regierung und alle Parteien eindeutig ihre Solidarität mit Israel erklärt. Die Zivilgesellschaft jedoch wirkt auf viele auffallend still, ja gleichgültig inmitten einer steigenden Zahl antisemitischer Vorfälle. (...) Mit seiner eng ausgelegten Staatsräson läuft Deutschland Gefahr, sich selbst zu marginalisieren - nicht nur in den Vereinten Nationen, sondern auch in der Europäischen Union: Spanien und andere Länder haben auf einen sofortigen Waffenstillstand gedrängt, und viele EU-Bürger ebenso wie viele Briten kritisieren sehr offen die Art der israelischen Kriegsführung."

Den Nachrichten kann man entnehmen, dass mittlerweile wahrscheinlich viel mehr als 10 000 palästinensische Menschen durch die Bombenangriffe umgekommen sind, aktuell hat die israelische Armee zugeben müssen, dass auch drei israelische Geiseln "aus Versehen" erschossen wurden, ganz schlimm für die Angehörigen, - und ein politisches Desaster für die israelische Regierung! Und zunehmend auch für die deutsche. Dazu schreibt Trentmann in seinem Essay zum Schluss: "Das "Nie wieder!" muss verbunden werden mit einer Ermahnung, wachsam zu sein bei allen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Aber passt das zur deutschen Staatsräson? Das ist das Dilemma und die große Frage, vor der Deutschland steht." 

Auf dieser Homepage hat Norbert zu dem Terrorangriff der Hamas Stellung genommen, wie vorher auch zum Krieg, den Russland der Ukraine aufgezwungen hat. Wer den Kunstbegriff von Norbert kennt, weiß, dass es ihm um die Ambivalenzen unserer heutigen Zeit geht, die nicht nur ein längst vergangenes historisches Erbe der Aufklärung darstellen, sondern bis in unseren Alltag wirken. Zu diesen Ambivalenzen gehören auch Erfolge und Fortschritte. In diesem Sinne: Ein Hoch auf die Wahlen in Polen und die neue Regierung. Geht doch! 

Alles Gute über die Feiertage
und einen guten Rutsch ins neue
Jahr 2024, wünschen Gretel Kawohl

& Norbert Ernst Herrmann

Atelier für moderne Kunst
und visuelle Kommunikation

Norbert Ernst Herrmann

      18. 12. 2023